Es ist schwierig, den Gründungstag einer Musikkapelle in Neu- und Altenbeuern festzulegen. Bekannt ist, dass in beiden Orten schon über viele Jahrhunderte Volks und Kirchenmusik in ihren verschiedensten Formen gepflegt und mit Leben erfüllt wurde. In früherer Zeit waren es im Markt Neubeuern vor allem Sattlergesellen, die während der Blütezeit der Innschifffahrt und der großen Mühlsteinbrüche hier Arbeit fanden.
Durch den starken Schiffsverkehr und die vielen Pferde, die zum Treideln und Vorreiten auf dem Inn gebraucht wurden, war die Sattlerei Schwarzenböck mit ihren Gesellen Zentrum des Musizierens.
Diese Männer spielten zu allerlei Anlässen, unter anderem bei Hochzeiten oder allgemeinen Festen und verdienten sich dabei ein bescheidenes Taschengeld.
Um das Jahr 1868 waren es dann die Brüder Paul von der Einöde Sondert, die begannen, sich zu einer kleinen Kapelle zusammenzuschließen, aber von einer Musikkapelle im heutigen Sinn als einer fest organisierten und im öffentlichen Leben der Gemeinde verankerten Gruppe kann noch nicht die Rede sein.
Dies kann erst mit dem eigentlichen Begründer der Neubeurer Blaskapelle, Oscar Fürst von Wrede, gesagt werden.
In den Jahren 1870/71 nach dem deutsch-französischen Krieg kam er nach Hinterhör, um sich mit Marie Freiin von Leitner zu verehelichen.
In der Musik selbst ausgezeichnet und ausgebildet, war er als Dirigent, Musikintendant und Musiker überall bekannt und verstand es, Gleichgesinnte um sich zu sammeln und sie zu unterweisen.